Schüler aus
ungarischem Zalaegerszeg besuchen
derzeit wieder ihre „Partner” an der Realschule
Die 30 Jungen und Mädchen im Alter von 13 bis 15 Jahren sprechen alle gut deutsch und haben sich intensiv auf die Austauschmaßnahme vorbereitet. Alle besuchen eine Spezialklasse, in der die deutsche Sprache mit verstärkter Stundenzahl gelehrt wird. Das heißt mindestens zehn Stunden Deutsch in der Woche. Da nimmt es nicht Wunder, dass alle Schüler die deutsche Sprache sehr gut beherrschen. War noch vor fünf Jahren Deutsch die beherrschende Fremdsprache in Ungarn, so wird sie, wie überall in Europa, immer mehr von der englischen Sprache verdrängt.
Die ungarischen Schüler erhoffen sich von dieser Austauschmaßnahme die Möglichkeit der intensiven Anwendung ihrer Sprachkenntnisse. Deshalb stehen schon gleich am Anfang des Besuchs zwei Tage, die ganz der deutschen Gastfamilie gewidmet sind, auf dem Programm. Man möchte in den ersten beiden Tagen mit der Gastfamilie vertraut werden und sich von dieser deren Heimat vorstellen lassen. Häufig begleiten die ungarischen Schüler ihre Gastgeber zu Sportveranstaltungen oder familiären oder kirchlichen Festen. Aber auch ein Verwandschaftsbesuch bietet tiefe Einblicke in das Gastgeberland.
Das deutsche Schulsystem lernen die Schüler dann am dritten Tag ihres Aufenthaltes in Deutschland kennen, wenn sie zum ersten Mal ihre Gastgeber in den Unterricht begleiten und dort auch den anderen Mitschülern etwas von ihrem Heimatland berichten. Häufig stellt man überrascht fest, das es kaum große Unterschiede gibt, was den Ablauf der Schulstunden betrifft, aber doch große Unterschiede, was den Tagesablauf betrifft. Ein gemeinsamer Wandertag soll den jungen Ungarn weitere Einblicke in den deutschen Schulalltag ermöglichen.
Im Rahmen dieses Programms werden natürlich auch die Stadt Rockenhausen und deren Sehenswürdigkeiten vorgestellt. Aber die Schüler sollen auch lernen miteinander zu arbeiten. Deshalb wird das im letzten Jahr abgeschlossene europäische Comenius-Projekt der Realschule im Rahmen dieses Schüleraustauschs fortgesetzt, mit dem gemeinsamen Experimentieren von deutschen und ungarischen Schülern.
Aber natürlich darf auch der Spaß nicht zu kurz kommen, deshalb ist auch eine Fahrt zum Barfußpfad nach Bad Sobernheim und ein anschließender Stadtbummel geplant.
Zum Kennenlernen der Schönheiten der deutschen Landschaft steht auch eine Fahrt an den Rhein auf dem Programm, verbunden mit einer Schifffahrt und dem Besuch der Marksburg statt. Aber auch unserer Landeshauptstadt Mainz wird ein Besuch abgestattet. Die jungen Leute sollen die Arbeit des Landtages kennen lernen und die Möglichkeit haben, einen Blick hinter die Kulissen des ZDF zu werfen. Nach zehn Tagen heißt es dann Abschied nehmen bis zu einem baldigen Wiedersehen in Ungarn. Der ist bereits geplant: Im September wird der Gegenbesuch der Rockenhausener Realschüler in Zalaegerszeg stattfinden. (scg)